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17 | Februar |
01.02.2017 |
Der Trailer des neuen Films von Hong Sang-soo "On the Beach at Night Alone". Die Vorführzeiten seines Films auf der Berlinale. Keine besonders guten Vorführzeiten, lieber Dieter Kosslick. Aber immerhin zeigt er ihn. |
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02.02.2017 | Interview mit Joya und Lisa Moell (LINK) gestern um Mitternacht auf 3SAT. Weil die Sonne scheint fahre ich trotz minus 4 Grad 12 Kilometer auf dem Tempelhofer Flugfeld. |
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03.02.2017 | Weil es regnet, kann ich nicht Radfahren. Petra Seeger hatte mich auf meinem iPhone angerufen. Sie hatte an mich gedacht und ich hatte an sie gedacht. Ich erzähle ihr alles, was bei mir passiert ist. Sie erzählt mir, dass sie in der letzten Woche für ihren Film, an dessen Drehbuch sie seit 10 Jahren gearbeitet hat, 1.1 Millionen Euro bekommen hat. Ich freue mich mit ihr. | |
04.02.2017 | Heute kann ich endlich wieder Radfahren. Der neue Spiegel liest sich fast wie eine Kriegserklärung an Donald Trump. In der Washington Post sind noch weitere Titelbilderb mit Trump (LINK) zu sehen. Soeben erfahre ich, dass Christian Friedel, der in "FREMDE STADT" die Rolle des Untermieters, der in einem seiner Aquarien Piranhas hält und mit Fleisch füttert vor zwei Tagen gestorben ist. |
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05.02.2017 | Ich fahre in der Hasenheide und auf dem Tempelhofer Flugfeld insgesamt 16 Kilometer, denn es soll kalt und stürmisch werden. Meine Freundin Isolde aus Internatszeiten, die jetzt täglich meine Autobiographie liest, hat gestern diese Gedichte von mir gefunden. Ich war damals 19 Jahre alt und könnte mich dafür schämen. Beim Radfahren heute dachte ich, es in mein Blog zu stellen, sei eine bessere Idee, damit umzugehen. |
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06.02.2017 | Später klärt mich Isolde auf und schreibt "Du wärst ein reicher und berühmter Mann, wenn Dir nur eines gelungen wäre". Das erste Gedicht ist von Eichendorff, das zweite von Georg Trakl. Nur die Handschrift ist von mir. Jetzt muss ich mich wirklich schämen. Mehrere Blogleser weisen mich auf einen Text von Heike Melba-Fendel im "Tagesspiegel" (LINK) hin. Sie hat für das Presseheft von "DAS MIKROSKOP" im Auftrag des Verleihs ein Interview mit mir gemacht. Sie erzählt ausführlich, dass das, was ich sagte, so schlecht war, dass sie es komplett neu erfinden musste. Jeder kann auf meiner Website lesen (LINK), was später im Presseheft stand. Was ich sage ist "Thome" und nicht "Heike Melba-Fendel". Am 17. 10. 2007 bekomme ich von Heike Melba-Fendel übrigens den Text der Laudatio zur Verleihung des Hessischen Filmpreises (LINK). Ihre Freundin Esther Schweins hat ihn vorgetragen, sie hat ihn geschrieben. |
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07.02.2017 |
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08.02.2017 | Ich bin heute etwas kränklich, deshalb passiert in meinem Leben nichts. Das Autobiographieschreiben am Nachnmittag kriege ich gerade so hin. | |
09.02.2017 | Meine Freundin Isolde findet nicht nur alte Gedichte, sondern heute auch einen Zeitungsausschnitt mit den Aufsatzthemen für das Deutsch-Abitur 1960. Sie das Kunstwerk-Thema gewählt, und ihre Arbeit wurde ausgezeichnet. Ich hatte mich für Thema 7 mit den drei Steinmetzen, die an einem Dom bauen, entschieden. |
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10.02.2017 | Heute fahre ich wieder Fahrrad. Die Berlinale-Eröffnung gestern Abend hat mir so wenig gefallen, dass ich fast wieder gesund geworden bin, | |
11.02.2017 | Ein Antiqitätengeschäft in der Fidicinstraße zur Berlinalezeit. Wegen des Windes fahre ich heute in der Hasenheide Fahrrad. Ich telefoniere am Abend lange mit Joya. Ich dachte, sie arbeitet für die Berlinale wie jedes Jahr, aber sie arbeitet für ihr Studium. Ich sage ihr, dass ich am nächsten Freitag den neuen Film von Hong Sang-soo im Zoo-Palast sehen will und dafür online Karten kaufen will. Sie erklärt mir, dass Filme aus dem Wettbewerb innerhalb von Sekunden ausverkauft sind. Ich solle mir am besten schon jetzt einen account bei der Firma, die die Bezahlung regelt, anlegen. Ich tue das und stelle fest, dass ich vom letzten Kartenkauf für einen Hong Sang-soo einen account habe. Da ich dafür kein Paaswort mehr habe, lege ich unter einer anderen email-Adresse einen neuen account an, dessen Passwort ich bis Montag hoffentlich nicht vergesse. Ich habe schon seinen vorletzten Film auf der Viennale um einen Tag verpasst. Diesen will ich sehen. | |
12.02.2017 | Heute Mittagessen mit Naila und Daoud, den libanesisch-palästinensischen Freunden meiner ägyptischen Freundin im Ristorante Brá am Kurfürstendamm, das uns Karlheinz Oplustil empfohlen hat. Weit weg vom Berlinale-Rummel. | |
13.02.2017 | Meine Tochter Joya hat mich am Samstag völlig verrückt gemacht, mit dem Online-Kartenverkauf für den Film von Hong Sang-soo. Es war babyleicht, diese beiden Karten zu kriegen. Auch nach über einer Stunde konnte man Karten kaufen. Auf dem Tempelhofer Flugplatz. Auch heute wieder 12 Kilometer. | |
14.02.2017 | Ich habe das Gefühl, ganz Berlin sitzt in den Berlinalekinos. Selbst bei strahlender Sonne ist es fast leer auf dem Tempelhofer Feld. | |
15.02.2017 | Meine ägyptische Freundin begrüßt mich heute Morgen mit strahlendem Gesicht: Heute fahre ich mit dir Fahrrad. Das tun wir dann tatsächlich. Seit langer Zeit höre ich mal wieder von ihr: Das Leben ist schön. | |
16.02.2017 | Ich fahre heute mit meinem uralten Mountainbike durch die Hasenheide und das Tempelhofer Flugfeld. Insgesamt 20 Kilometer. Heute war die erste Vorstellung von Hong Sang-soos Film "On the Beach at Night Alone" auf der Berlinale. Ich verfolge die ersten Reaktion neugierig als wäre es ein Film von mir. Ekkehard Knörer auf Cargo schreibt: "ON THE BEACH AT NIGHT ALONE stellt eine Frau ins Zentrum, Männer sitzen am Rand. Kim Minhee ist unglaublich gut. Ein Mann mit Mütze ist als narrativer blinder Fleck unterwegs, fensterputzend, heldinwegtragend, das wird der Metaebenenreinbringer sein. Sehr in Moll, vertrackt autobiografisch das Ganze. Nicht, dass nicht das meiste vertraut wäre, Hong bleibt Hong bleibt Hong, vieles ist auch sehr komisch. Dennoch: Da ist ein etwas anderer Ton. Für mich einer seiner besten. (85cp)" Dieser koreanische Kritiker weiß mehr als alle anderen über die privaten Hintergründe (LINK) zu Hongs Film. | |
17.02.2017 | Hong Sang-soo und seine Hauptdarstellerin Kim Minhee heute Nacht auf rbb. Die Pressekonferenz von Trump auf Phönix hat mich so viel Schlaf gekostet, dass ich nur das letzte Drittel der Pressekonferenz von Hong Sang-soo sehen konnte. Zum ersten Mal seit wahrscheinlich 20 Jahren bin ich im Zoo-Palast. Zwanzig Minuten vor Beginn der Vorstellung ist mehr als die Hälfte der 850 Plätze noch frei. Hinterher ist es sehr viel voller, aber ausverkauft ist das Kino nicht. Meiner ägyptischen Freundin hat der Film besser gefallen als mir. Vermutlich waren meine Erwartungen zu hoch. Danach essen wir Fisch in unserem neuen Lieblingsrestaurant am Kurfürsrendamm. Sie wählt Forelle gekocht. Ich gebacken. Wir lieben beide, was wir bestellt haben. Unsere Heimfahrt im Bus. Meine ägyptische Freundin kennt sich mit Bussen und U-Bahnen in Berlin besser aus als ich, obwohl ich seit über 40 Jahren hier wohne. | |
18.02.2017 | Hans Hurch hat mir Fotos zur Erinnerung an die Viennale im November geschickt. | |
19.02.2017 |
Die komplette Berlinale-Pressekonferenz von Hong Sang-soo. Ich sehe sie mit meiner ägyptischen Freundin. Er sagt so viele Dinge, die ich auch zu meinen Filmen sagen würde oder gesagt habe. Ich bin gespannt auf die Publikumsgespräche in einer Woche im Metropolis-Kino in Hamburg zu "SUPERGIRL" und "FREMDE STADT". Da es nicht regnet, fahren meine ägyptische Freundin und ich heude wieder Fahrrad. | |
20.02.2017 | Heute fahre ich wieder alleine, zuerst auf dem Tempelhofer Flugfeld und dann in der Hasenheide. Immer wieder tröpfelt es. | |
21.02.2017 | Ich bin mit meiner ägyprischen Freundin in einem anderen Berliner Krankenhaus. An Unübersichtlichkeit sind diese nicht zu überbieten. Im übrigen warte ich auf mehrere emails, die nicht kommen, denn die gesamte deutsche Filmwelt war auf der Berlinale, als ob das eine Krankheit wäre. | |
22.02.2017 | Meine ägyptische Frendin und ich fahren mit der U-Bahn. | |
23.02.2017 | Nikoletta Drossa hat meine ägyptische Freundin und mich zum Abendessen eingeladen. Sie war bei meinen letzten drei Filmen meine engste Mitarbeiterin. Eigentlich wollte Serpil Turhan heute Morgen zu mir kommen. Sie hat mich angerufen und gesagt, dass sie erkältet ist. Ich war enttäuscht und habe dann im Baumarkt diese beiden Luftbefeuchter, die ich schon lange kaufen wollte, endlich gekauft, denn die Luft in meinem Berliner Zimmer, ist bisher einfach viel zu trocken gewesen. Ich hoffe meine ägyptische Freundin freut sich auf die neue feuchtere Luft. |
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24.02.2017 | ||
25.02.2017 | Der Hamburger Hauptbahnhof. Allzuoft werde ich nicht mehr alleine reisen können. Das Auffinden der richtigen Stellen zum Einsteigen in die Züge, fällt mir zunehmend schwerer. Außerdem bin ich seit gestern nervös wegen der Reise, habe sehr schlecht geschlafen und immer wieder Vorboten eines Hexenschusses verspürt. Ich mache dann Feldenkraisübungen, die mir meine Exfrau beigebracht hat. Das hilft. Ein bisschen. Das Publikum von "Supergirl". Der Film kommt besser an als jemals zuvor. Die Digitalisierung ist ihm gut bekommen. Ich muss ungefähr zwanzig Autogramme geben. Die amerikanische Politik mit Präsident Trump wirkt zurück auf den Film. Der Senator und künftige Präsident Quimby im Film scheint Trump vorweg genommen zu haben. Unter den Zuschauern von "Supergirl" ist die Tochter von Marquard Bohm. Hinter ihr steht Klaus Wyborny. Bei "Fremde Stadt" waren weniger Leute. Zum Ausgleich dafür wurde sehr viel gelacht. Es hat sich gelohnt, nach Hamburg zu fahren. Meine Hexenschussvorboten habe ich während der Filme und den Gesprächen danach vergessen. | |
26.02.2017 | Mein Hotelzimmer. Die Binnenalster bei Nieselregen. Die Elbphilharmonie musste auch von mir fotografiert werden. Aus der Nähe wirkt sie gigantisch. | |
27.02.2017 | Ich bin heute endlich wieder auf meinem Bauernhof. Inzwischen fällt mir auch das Autofahren zwischen Berlin und Bauernhof nicht mehr leicht. Hier ist das vereiste Abflussrohr wieder auftgetaut. Mein Briefkasten war nach einem Monat Abwesenheit bis oben verstopft. Der Heizöltank ist fast leer und auch die Jauchegrube muss dringend geleert werden. Schneeglöckchen… …und diese gelben Blumen, deren Namen ich nicht kenne. Auch das Nilgänsepärchen schwimmt immer noch auf dem Dorfteich Ich habe fast eine Stunde mit meinem Sohn Nicolai telefoniert. Dann ging die Sonne unter. Ich hab's gefilmt und danach dieses Foto gemacht. | |
28.02.2017 | Ein Zuschauer aus Hamburg beim Publikumsgespräch zu "SUPERGIRL" schickt mir diese beiden Fotos. Ich beantworte eine Frage der Moderatorin Gaby Meierding. | |
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